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Kohle als Klimaretter ?

Jetzt soll Kohle soll unser Klima retten. Carbon Capture and Sequestration (CCS) heißt die Technologie, die jetzt von den großen Konzernen beworben wird. Ausgerechnet Kohle, die CO 2 -trächtigste ! Und nicht einmal "heimische Kohle". Das CO 2 soll bei diesem Verfahren eingelagert werden.

29.08.11 –

Jetzt soll Kohle soll unser Klima retten. Carbon Capture and Sequestration (CCS) heißt die Technologie, die jetzt von den großen Konzernen beworben wird. Ausgerechnet Kohle, die CO 2 -trächtigste ! Und nicht einmal "heimische Kohle". Das CO 2 soll bei diesem Verfahren eingelagert werden.

Wolfgang Ehle meint :

"Um es klar zu sagen: Energiewende mit solchen Ausweich-Technologien geht nicht. CCS dient letztlich nur dem längeren Betrieb der proftablen Kohlekraftwerke - die insbesondere in Küstennähe mit australischer (!!) Kohle befeuert werden (sollen). Kohle, die per Schiff herangeschafft werden muss - denkt mal an den Dreck und das CO2, das die mit Schweröl betriebenen Frachter schon bei ihrer Fahrt um den halben Globus in die Luft blasen!
Abgesehen davon: CCS ist mindestens eine so dumme Idee wie die Endlagerung von Brennelementen im Salzstock. Und die Gefährdungen, die davon ausgehen, sind sogar schon über kürzere Zeiträume relevant.

Denn: Hier wird ein Gas unter hohem Druck in tiefere Gesteinsschichten gepresst und soll sich dort in dem porösen Gestein in einem "überkritischen" Zustand über lange Zeiträume aufhalten. Überkritisch bedeutet, dass das Gas trotz einer relativ hohen Temperatur aufgrund des dort herrschenden Druckes in einem flüssigen Zustand verbleibt. So etwas gibt es auch bei Wasser: Wenn man es in einem geschlossenen Behälter über den eigentlichen Siedepunkt erhitzt, siedet und verdampft es nicht, aber der Druck steigt erheblich an. Das ist das Prinzip des Dampfkochtopfs. Wenn man den Deckel abnehmen würde, käme es sofort zu einer explosionsartigen Verdampfung des gesamten Wassers. Die Folgen möge sich jeder selbst ausmalen.

Für CO2-Lager bedeutet das, dass eine plötzliche tektonische Bewegung durch ein Erdbeben, einen Höhleneinsturz, eine Sprengung oder eine Bohrung eine sehr schnelle Freisetzung großer Mengen von CO2 auslösen kann. Das CO2 strömt nach oben und verdrängt - da es schwerer als Luft ist - die Atemluft im Umkreis der Austrittsstelle. Die Folge: Innerhalb von Minuten wären Menschen und Tiere erstickt. Bei einer plötzlich auftretenden und erkannten Strahlenbelastung kann man immer noch flüchten. Bei CO2 gibt es kein Entkommen! 

Die physikalischen Grundannahmen für CCS sind korrekt. Man kann solche Modelle aber nicht auf größere geologische Formationen übertragen, von deren Feinstruktur man nur durch Probebohrungen und Echomessungen einen groben Überblick hat. Ganz abgesehen von den Veränderungen über die Zeit. Eine gewisse Diffusionsrate ist ohnehin nicht auszuschließen, also kommt das CO2 früher oder später doch wieder in die Atmosphäre.

So faszinierend sich das CCS-Projekt vielleicht anhört, es rechnet sich nur im Zusammenhang mit den hochprofitablen Kohlekraftwerken der Energie-Oligopolisten. Der oben beschriebene Fall einer plötzlichen Freisetzung ist der Super-GAU. Darunter macht es die CCS-Technologie nicht. Erstickt ist erstickt!

Dann doch lieber 100-prozentig zu den Erneuerbaren. Immer mehr Wissenschaftler sagen, dass es in 30 Jahren oder darunter zu schaffen ist. Man muss nur wollen und damit anfangen - jetzt!

Wir Grünen sollten uns also nicht einlullen lassen von den vollmundigen Versprechungen. Es geht den Energiekonzernen letztlich um Shareholder-Value, nicht um Sicherheit und Klimaschutz!"

Links:

Die Zeit Online : http://www.zeit.de/online/2007/10/kohle-als-klimaretter

Wer sich an einer Protestaktion des BUND e.V. gegen die CO2 Einlagerung beteiligen möchte, hier ein Link:https://www.bund.net/index.php?id=6999
Fordern Sie die MinisterpräsidentInnen der Länder auf, das CCS-Gesetz am 23. September im Bundesrat zu stoppen!

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